Warum SEO so wichtig ist: Interview

Was Du über die Optimierung für Google wissen solltest - und was Dir das bringt

Teil 1 des Interviews mit Mawoka


Interview zum Thema SEO mit Markus Wollenweber
Interview zum Thema SEO mit Markus Wollenweber

Vor ein paar Wochen lud mich der liebe Markus Wollenweber von Mawoka.de ein, ihm ein Instagram-Live-Interview zum Thema SEO zu geben.
Das Angebot habe ich sehr gerne angenommen und wir haben über Sinn und Zweck von SEO, die Möglichkeiten für Webseitenbetreiber (gerade auch Einzelunternehmer) gesprochen:

 

Das Video vom Interview kannst Du Dir auch auf dem Kanal von @mawoka auf Instagram anschauen.


Hier geht's direkt zur Aufnahme https://www.instagram.com/tv/CPTkeaZI8K4/

Hier findest Du erst einmal den 1. Teil des Interviews zum Nachlesen:

ÜBERSICHT ERSTER TEIL

Was tust Du als SEO-Expertin für Deine Kunden?

MARKUS:

Liebe Stefanie, schön, daß Du die Zeit gefunden hast!
Kannst Du uns mal erzählen, was Du so machst?

 

STEFANIE:

Seit mittlerweile 9 Jahren mache ich Suchmaschinenoptimierung – genauer gesagt „Onpage-Suchmaschinenoptimierung“:  Also all das, was man auf der Webseite selbst verbessern kann, um von Google ernster genommen zu werden. Im Gegensatz zu „Off-Page“, das betrifft den Link-Aufbau - damit habe ich nichts zu tun.  


Hintergrund meiner Arbeit ist, dass jeder Webseitenbetreiber natürlich bei Google gefunden werden will. Denn die Webseite hat man ja nicht bloß zum Spaß.

 

Die Webseite ist das mächtigste Marketinginstrument für kleine Unternehmen

 

Im besten Fall ist das ja ein mächtiges Marketinginstrument. Und leider funktioniert es nicht so einfach:

Also einerseits nicht so wie noch vor 10 oder 15 Jahren, als man Tricks anwenden konnte – zum Beispiel in großer Menge Keywords einfüllen. Oder vielleicht ganz früher mal, als Webseiten einfach deswegen besser gefunden wurden, weil noch nicht diese schiere Menge an Webseiten existierte.

Heute hat man ein großes Feld von Mitbewerbern, egal in welcher Branche; egal was die Webseite macht, darstellt, verspricht.

Heute muss man sehr strategisch vorgehen, um eine Chance zu haben, unter den eigenen wichtigen Keywords auch gefunden zu werden.

MARKUS:

Vielleicht kannst du noch mal kurz erklären:

Was ist SEO und warum ist es eigentlich so wichtig?

 

STEFANIE:
Die Webseite ist ja sozusagen das Mutterschiff der Marketingmöglichkeiten, die wir heutzutage im Internet – aber auch offline – haben. Das ist DIE Gelegenheit, DIE Möglichkeit, die eigene Firma darzustellen – zum Beispiel wenn es um einen Shop geht mit einer Verkaufsmöglichkeit. Und zwar mit allem, was an Expertenwissen da ist.

 

Die Webseite ist inzwischen vermutlich für 99% aller Firmen ein ganz zentraler Punkt. Dabei wird sie von vielen leider immer noch nur als eine Art Visitenkarte genutzt oder als Möglichkeit mit Bestands-Kunden zu kommunizieren. Aber viel zu wenig als Marketinginstrument.
Dabei ist der große Vorteil einer Webseite gegenüber allen anderen Marketingmöglichkeiten die Nachhaltigkeit:

 

Nachhaltigkeit als wichtigster Faktor

 

Wenn man eine Webseite mit vernünftigem Content hat und zu seinem Expertenthema oder unter seinen wichtigen Dienstleistungen gefunden wird, dann muß man dazu nicht ständig neuen Content erzeugen – wie es leider bei Social Media der Fall ist.

Man ist nicht gezwungen ständig Geld für Adwords – Google-Adwords oder Facebook-Adds – auszugeben.

Stattdessen ist es so, dass bei einer vernünftig aufgestellten Webseite, die im Internet gefunden wird, die Kunden eben von sich aus kommen.

Pull- statt Push-Marketing

 

Ich selbst habe mich auch immer schwer getan mit Eigenmarketing und mit dem "Trommeln" für meine Leistungen. Und die Tatsache, dass Suchmaschinenoptimierung wirklich reinstes "Pull-Marketing" ist und eben nicht dieses Push, Push, Push, das ist aus meiner Sicht der größte Vorteil!
Man liest ja immer wieder von Leuten, die Kalt-Akquise machen, und sogar Coaches klappern irgendwelche potenziellen Coachees per Telefon ab: So etwas finde ich grauenvoll für alle Beteiligten.

 

Eine Webseite dagegen arbeitet quasi 24 Stunden am Tag. Kostet halt in der Regel, bis man sie einmal vernünftig aufgestellt hat und in einer bestimmten Weise auch aktuell hält. Sie frisst aber kein Werbebudget und sie frisst auch längst nicht so viel Zeit wie Social Media.

Und bleibt halt im Netz: weder Facebook noch Instagram noch sonst irgendjemand können dafür sorgen, dass der Content plötzlich nicht mehr online ist.

Darin liegt der große Unterschied zu vielen anderen beliebten Marketingmöglichkeiten, mit denen ich mich in letzer Zeit auch beschäftigt habe. Ich kann aus Erfahrung sagen, Suchmaschinenoptimierung führt am verlässlichsten dazu, dass Kunden – die passenden Kunden – kommen. Und es ist nicht so, dass man jeden Monat zig Stunden dafür aufwenden oder zig Euro ausgeben muss – wenn es einmal vernünftig gemacht wurde.

MARKUS:

Was mich noch interessiert: Google als meistgesuchte Suchmaschine:

Wie tickt Google eigentlich und was muss man da besonders beachten?


STEFANIE:
Das Wichtigste ist, im Hinterkopf zu haben, dass Google nicht der Feind ist, sondern dass die eigentlich nur ein Ziel haben: Dem User, der etwas in die Suchmaske eingibt, die passendsten Ergebnisse zu liefern. Die, die ihn an glücklichsten machen. Letztendlich ist es so einfach.


Was nun die ganze Sache ein bisschen kompliziert oder sagen wir immer vielschichtiger macht, ist eben, dass Google sehr viele Faktoren mit einbeziehen kann und auch mit einbezieht, um eine Webseite zu beurteilen.

Vor allem auch im Umfeld der Mitbewerber – denn es geht ja nicht darum, Noten zu vergeben.

Im Grunde geht es immer darum: Zu einem Keyword XYZ könnten so und so viele Webseiten ranken, weil sie dazu Inhalte liefern. Google beurteilt dann im Grunde: Wie stehen diese Webseiten zueinander?

Wer ist weiter vorne, wer ist weiter hinten, wer ist besser, wer ist schlechter? Es geht ja nicht um das Absolute, sondern immer um die Relation.

Deswegen ist es für Nischen-Themen oder Nischen-Keywords natürlich einfacher nach vorne zu kommen als für Begriffe, für die es a) hunderttausende von Webseiten gibt, die das beantworten, und wo b) die zehn oder zwanzig Wichtigsten so unglaublich groß und mächtig und alteingesessen und so viel relevanter im Content sind, dass man gar nicht dran vorbeikommt.

 

Guter Content ist der Schlüssel


Aber es geht in der Tat immer um guten Content:

Was Google wirklich möchte, ist guter Content, der auf der Seite gut strukturiert ist, so dass Google und letztlich auch der menschliche User, der da hinkommt, sich gut zurecht findet. Dabei hilft auch die vernünftige Auszeichnung für Google.

Das, was die meisten Leute mit SEO bezeichnen, ist für mich immer erst der dritte Schritt:
Dass vernünftige Meta-Beschreibungen, vernünftige Meta-Titel erstellt werden. Dass die URL-Benennung so ist, dass man an jeder Stelle gleich weiß, worum es hier auf dieser Unterseite wirklich geht.

Dieses Zusammenspiel Content – Struktur – Auszeichnung plus natürlich auch eine vernünftige technische Performance (Stichwort Ladegeschwindigkeit) ist sehr wichtig. Denn das Problem ist natürlich, tolle Inhalte (toll strukturiert) auch schnell genug zu laden, sonst hat man genau so unzufriedene User wie auf einer schlechten Webseite. Dennoch kommt die Technik natürlich erst zum Schluss – tolle Technik ohne gute Inhalte nützt auch nichts.

Erstmal um die wichtigsten Hebel kümmern

 

Daher lautet die Strategie, erst mal für die zentralen Dinge sorgen und zusätzlich auch dafür sorgen, dass die Technik stimmt. Das ist letztendlich das, was Google will.

Google will sehr genaue Antworten, sehr genaue Befriedigungen der Bedürfnisse der User. Das hat auch viel damit zu tun, dass wir bei der Optimierung die richtige Suchintention treffen müssen.

Man sollte immer genau wissen: welche Art von Ergebnissen zeigt Google, wenn Keyword XYZ eingegeben wird.

 

Ein Beispiel:

Ich bin bei einer Keyword-Analyse für eine Unternehmensberatung über 1-2 Begriffe gestolpert, bei denen ich dachte „Ja, das müsste  eigentlich gut passen für eine Unternehmensberatung.“ Habe dann aber gesehen, „Nein, Google liefert dafür auf Seite 1 ausschließlich Job-Portale“.

Mir wurde klar: wenn Google der Meinung ist, dies ist ein Keyword, das Leute suchen, die jetzt einen Job suchen, dann wird Google niemals diese Unternehmensberatung mit ihren Leistungen für B2B-Kunden nach vorne lassen. Weil das Keyword nicht matcht, weil es nicht passt.

 

Womit haben wir eigentlich eine reelle Chance auf Seite 1 bei Google?

 

Dies ist eigentlich der zentrale Punkt für meine Arbeit – zumindest für den ersten Teil –, dass ich herausfinde: Wie bzw. womit können wir überhaupt eine Chance auf Seite 1 haben? Mit welchen Begrifflichkeiten rund um das Thema des Kunden? Je konkreter das ist, desto besser.

Wenn beispielsweise ein Therapeut eine ganz bestimmte Therapie in Hamburg anbietet, dann hat er unter diesem Keyword für diese Therapie – am besten noch mit Zusatz „Hamburg“ oder „von Hamburg aus gesucht“ – wesentlich größere Chancen als wenn er es versucht zu einem allgemeinen Wissens-Keyword zu ranken:
Wie beispielsweise „Mehr Selbstvertrauen“. Wenn man „Mehr Selbstvertrauen“ eingibt bei Google, werden alle möglichen Psychoportale angezeigt, die im Internet erklären, wie man mehr Selbstvertrauen bekommt.

Google liefert dafür aber z.B. keine Coaches, die einem zeigen wie man zu mehr Selbstvertrauen kommt.

 

Nicht ohne Keyword-Strategie loslegen!

 

Deshalb heißt es: Erst einmal identifizieren, wofür sich die Mühe überhaupt lohnt. Wenn ich den Kunden "laufen" lasse, und er schreibt 20-30 Blog-Artikel zu Themen wie „Selbstbewusstsein stärken“, dann nützt ihm das nur sehr mittelbar etwas.

Er muss zwar auch irgendwo im Hintergrund beweisen, dass er von seinen Themen Ahnung hat. Aber er kann nicht einfach dreißig mal in Artikeln schreiben „Ich bin Therapeut für XYZ in Hamburg“. Aber die Keywords, die eine Chance haben (die auch einige Leute völlig zurecht „Fokus-Keywords“ nennen - im Gegensatz zu „Supporting-Keywords“), das sind natürlich die, auf die wir uns zuerst konzentrieren. Und für die wir uns auch zuerst die Mitbewerber anschauen.

 

Dann kann man eine Strategie entwickeln:

Was können wir uns da abschauen?

Wo passen wir rein und wo passen wir nicht rein?

Wie gehen wir vor?“

Das Ganze ist also schon ein bisschen Detektivarbeit 😉.