Wenn Du Deine Website für potenzielle Kunden und Kundinnen sichtbar(er) machen möchtest, dann sind Dir die Begriffe „SEO“ und „SEA“ vermutlich schon begegnet.
Und vielleicht auch schon bestimmte Vorurteile gegenüber der einen oder anderen Methode.
Zum Beispiel, dass SEO zu aufwändig und langwierig sei – und/oder Google Ads-Anzeigen zu teuer und zu aufdringlich…
Tatsächlich hängt es sehr von Deinen Zielen, Deiner Branche, Deiner Zeit und Deinem Budget ab - und auch Deinem Wettbewerb (bzw. wie gut er aufgestellt ist), welche von beiden
Marketingmassnahmen den Wettbewerb SEO versus SEA gewinnt.
Damit Du Dir ein Bild machen kannst, hier erst einmal ein paar wichtige Hintergrundinformationen:
Die verschiedenen Suchergebnis-Arten in den SERPs
Wenn Du einen Suchbegriff in die Suchmaske bei Google eingibst, bekommst Du (meistens) eine richtige Durchmischung an verschiedensten Suchergebnissen geliefert (besonders auf
Seite 1):
Die Ergebnisse sind meistens (je nach Suchbegriff und weiteren Faktoren wie z.B. Deinem Standort) in verschiedene Arten untergliedert:
In den Suchergebnis-Listen (SERP = Search Engine Result Page) bzw. auf Seite 1 bei Google findest Du unter anderem diese unterschiedlichen Ergebnisse:
- Google-Ads-Anzeigen
- Regionale Maps-Ergebnisse
- Youtube-Video-Vorschauen
- Google-Shopping-Artikel
- die Rubrik „Ähnliche Fragen“
- und auch mal ein sogenanntes Featured Snippet (hervorgehobenes Suchergebnis)
Sobald es Werbetreibende gibt, die Anzeigen passend zu dem von Dir eingegebenen Keyword geschaltet haben, siehst Du deren Anzeigen (normalerweise) ganz oben über allen anderen Arten von Ergebnissen.
Direkt unter den Google-Anzeigen kommen dann je nach Art des Suchbegriffs entweder gleich schon die normalen organischen Einträge – oder aber erst einmal Maps-Einträge von lokalen Unternehmen (das sogenannte Local Snack Pack) oder Video-Ergebnisse auf YouTube oder sehr häufig auch eine „Ähnliche Fragen“-Box.
Hier in diesem Artikel konzentrieren wir uns einerseits auf die organischen Ergebnisse (die Du mit SEO erreichen kannst) und andererseits auf die Ads-Anzeigen:
Um herauszufinden, wer den Wettbewerb SEO versus SEA am ehesten gewinnen kann - und warum.
Deshalb hier erst einmal zur Erklärung:
Definition von Suchmaschinenoptimierung
Kurz gesagt:
Wenn Deine Webseite für Suchmaschinen optimiert ist, dann kann sie für „Deine“ Keywords organisch bei Google gefunden werden. Und zwar ohne, dass Du dafür an Google zahlen musst.
Die längere Erklärung:
SEO bedeutet Search Engine Optimization (also auf Deutsch Suchmaschinenoptimierung).
Diese Marketingmethode zielt darauf ab, deine Website für bestimmte Keywords in den Suchergebnissen nach oben zu bringen. Eine SEO-optimierte Website kann langfristig und
nachhaltig Sichtbarkeit erlangen, was sie besonders attraktiv für Unternehmen macht, die langfristig denken und nicht nur auf kurzfristige Effekte angewiesen sind.
SEO erfordert Zeit und eine gut durchdachte Strategie. Mit der richtigen Keyword-Strategie kannst du zu spezifischen Begriffen (sogenannte „Long-Tail-Keywords“) organisch
gefunden werden. Ein Beispiel wäre, statt nur auf „Coaching“ zu optimieren, gezielt etwas wie „Mentalcoaching für Sportler“, „Karrierecoaching für Frauen“ etc. So erreichst du genau deine
Zielgruppe, vermeidest unnötige Konkurrenz und erhöhst deine Chancen auf gute Platzierungen.
Definition von Suchmaschinenmarketing
SEA (Search Engine Advertising) steht für Suchmaschinenwerbung, meistens in Form von Google Ads. Hier zahlst du dafür, dass deine Anzeigen bei passenden Suchanfragen über den organischen Ergebnissen erscheinen. SEA kann sehr effektiv sein, wenn du schnell neue Kunden gewinnen möchtest.
Die Funktionsweise sieht – kurz gesagt – so aus, dass Du bei Google Ads an einer Auktion teilnimmst – indem du für einen Klick auf deine Anzeige einen bestimmten Betrag
bietest.
Es ist also in diesem Fall unerheblich, wo Deine Website tatsächlich („organisch“) für dieses Keyword rankt: Weil Du sozusagen einen Platz für die Darstellung Deiner Leistung bzw. Deiner Website
über anderen Suchergebnissen gebucht hast – gegen Geld.
Der große Vorteil von SEA ist die schnelle Sichtbarkeit. Innerhalb weniger Stunden kannst du mit den richtigen Anzeigen neue Kunden auf deine Website holen. Allerdings musst du dafür ständig
zahlen – sobald du die Anzeigen stoppst, versiegt der Traffic.
Außerdem ist das Google-Ads-Tool sehr komplex (und wird immer komplexer); das erhöht das Risiko der Geldverbrennung, falls man sich nicht auskennt.
SEO und SEA im Vergleich:
Beide Varianten haben ihre Vorteile und auch Nachteile:
Die Vorteile von SEO
Mit einer SEO-optimierten Website kannst Du mittel- und langfristig zu sehr vielen verschiedenen Keywords ranken, wenn Du strategisch geschickt vorgehst und einen etwas längeren Weg einplanst.
Du brauchst dafür allerdings unbedingt die richtige Keywordstrategie. Und Du solltest bei SEO besonders auf spitze Keywords setzen (Beispielsweise auf konkret „Samt-Ballerinas“
statt „Schuhe".)
Oder wie in einem meiner Kundenprojekte: Lieber auf „Mentalcoaching für Sportler“ statt nur auf „Mentalcoaching“ oder womöglich nur „Coaching“.
Spitze Keywords sind IMMER sinnvoll!
Übrigens:
Spitze Keywords brauchst Du aber nicht nur für SEO, sondern auch für SEA:
Denn wenn Du für zu allgemeine Keywords wie „Coaching“, „Coach“, „Schuhe“ oder „Schuhe kaufen“ die Anzeigenklicks bezahlst, beschenkst Du zwar Google reichlich. Aber Dir
wird es höchstwahrscheinlich nicht eine/n Interessenten oder Kundin bringen...
Was übrigens noch für SEO spricht:
Nur 6,8% aller
Google-Klicks gehen auf Anzeigen (!)
Die Nachteile von SEO
Aber ja, auch der Weg über die SEO-Variante hat seine Nachteile:
Heute geht in Sachen Google-Rankings (fast) nichts mehr etwas ohne umfassende und informative Inhalte: Du musst Google und den menschlichen Besuchern sozusagen beweisen, dass Du
wirklich relevant für Dein Thema bist – egal ob Mentalcoaching oder Ballerinas.
Deshalb braucht es mehr als nur ein paar Sätze Blabla auf der Website und in die Meta-Angaben hineingestopfte Keywords!
Schaffe unbedingt relevante Inhalte: Entlang von Haupt- und Nebenkeywords.
Wenn Du für Dein Hauptkeyword vordere Rankings erzielen möchtest, dann solltest Du Deine Website rund um die Themen, Probleme und Fragen Deiner Kunden erstellen. Das Gute daran
ist, dass Du auf diesem Weg „automatisch“ auch Rankings für die Keywords zu den Nebenthemen sammelst, für die Du Content geschaffen hast 😊.
Die Vorteile von SEA
Gesetzt den Fall, dass die Google Werbung richtig und clever eingesetzt wird, bietet dieser Weg aber natürlich schon klare Vorteile:
- Du erreichst Websitebesucher*innen und damit potenzielle Kund*innen viel schneller als das mit SEO der Fall ist
- Du bist flexibel: Die Anzeigen können jederzeit gestoppt oder verändert werden – wenn Du beispielsweise ein neues Angebot auf der Website hast.
Die Nachteile von SEA
Die Nachteile von bezahlten Ergebnissen liegen auf der Hand (Das heißt, wenn Du NUR bezahlte Ergebnisse und keine organischen Rankings hast):
Sobald Du nämlich kein Geld mehr für Ads bezahlst, bekommt Deine Website keine Besucher mehr – also gelangen keine potenziellen Kunden zu Dir.
Ein weiterer Nachteil, der sehr häufig unterschätzt wird, ist die Komplexität des Google Ads Tools: Es ist unglaublich leicht, dort Geld buchstäblich zu verbrennen, wenn Du Dich damit nicht auskennst. Das ist sehr vielen Kunden von mir schon passiert.
Meist beginnt es schon mit der Auswahl der Keywords:
Dort machen Viele den Fehler, zu allgemeine Keywords auszuwählen oder Sie lassen sich vom Tool verführen, alles auf Automatik zu stellen. In beiden Fällen ist man das tägliche
Budget (meist ohne jegliche positive Wirkung!) schneller los, als man „Ads“ sagen kann…
Übrigens:
Obwohl es zwischen SEO und SEA große Unterschiede gibt, kannst Du auch beides strategisch ZUSAMMEN nutzen 😊. Es ist also eventuell gar nicht die Frage "SEO oder SEA" ...
Ein konkretes Kundenbeispiel findest Du am Ende des Artikels.
Gemeinsamkeiten der beiden Methoden
In beiden Fällen zahlt es sich übrigens aus, wenn Du eine technisch gut funktionierende, gut strukturierte und inhaltlich hochwertige Website hast:
Wenn Du organisch nach vorne kommen möchtest, dann sind guter Content, gute Technik und die richtige Auszeichnung für Google ohnehin nicht verzichtbar.
Aber auch für Ads gibt es strenge Auflagen von Google - die den Regeln für SEO und die organische Sichtbarkeit verblüffend ähnlich sind.
Google Richtlinien für Ads
Das ist unter anderem zu beachten:
- Websites, die bestimmte technische Grundanforderungen nicht erfüllen, können nicht beworben werden (Die Anzeigen eines meiner Kunden wurden eine Zeitlang nicht ausgespielt; erst nach der deutlichen Verbesserung der Ladegeschwindigkeit der Website funktionierte es)
- Die Anzeigen dürfen nicht zu allgemein gehalten sein, der Inhalt der Anzeigen muss zu der jeweiligen Landeseite und zu den gebuchten Keywords passen und das Ganze muss inhaltlich qualitativ hochwertig sein: Sonst schlägt sich das negativ auf den sogenannten Qualitätsfaktor nieder und die Anzeige wird seltener oder gar nicht gezeigt.)
- Die beworbene Website muss relevante Inhalte haben, und es muss einfach für die User sein, sich auf der Seite zu orientieren bzw. zu navigieren.
Hier geht es direkt zu den
Google-Ads-Richtlinien.
Das bedeutet:
Google Ads-Kampagnen für Websites, die vorher schon SEO-optimiert wurden, laufen insgesamt besser, erzielen höhere Qualitätsfaktoren und niedrigere Klickpreise.
Und:
Du profitierst kurzfristig von der gekauften Sichtbarkeit, langfristig aber von den organischen (kostenfreien) Website-Rankings.
Kundenbeispiel für die erfolgreiche Kombination von Suchmaschinenoptimierung und Ads
Ein tolles Beispiel dafür ist mein Kunde, der eine Praxis für Nasenchirurgie in Hamburg betreibt:
Wie bei allen meinen Projekten haben wir anfangs die Suchbegriffe recherchiert, die potenzielle Patient*innen für eine Nasen-OP bei Google eingeben würden:
Also Fragen rund um Kosten, Heilung, Arten der OP (Nasenverkleinerung, Nasen-OP ohne Tamponade, etc.).
Für alle diese Themenfacetten hat der Kunde – nach meiner Anleitung – informativen Content verfasst und Google (und den menschlichen Website-Besucher*innen) damit nachgewiesen, dass er bzw. die Seite sehr relevant für das Thema Nasen-OP ist.
Das Ergebnis:
Seite 1-Rankings unter anderem für Nasen-OP Hamburg, Nasenkorrektur Hamburg.
Aber auch deutschlandweit unter „Nasen-OP Schwellung“, „Nasenverkleinerung“, „Nasen-OP vorher-nachher“ und diversen weiteren Themen.
Sinnvolle Verknüpfung beider Massnahmen:
Bis zu den vorderen Rankings hat es nach Veröffentlichung der neuen Website natürlich einige Monate gedauert.
Deshalb haben wir zusätzlich zum Einsatz von SEO auch SEA in Form von Google Ads gemacht.
Übrigens nicht nur für die „großen“, viel gesuchten Keywords wie Nasen-OP oder Nasenkorrektur, sondern auch für die kleineren und spitzeren wie Nasenspitzenkorrektur: Für die viele Mitbewerber in Ads eben nicht aktiv waren.
Gute Landingpages für SEO und SEA
ACHTUNG - Wichtig zu wissen (egal für welche Massnahme):
Du brauchst für jedes Thema auf Deiner Website eine passgenaue Landingpage – das heißt, auf dieser Unterseite geht es nur um dieses Thema; und nicht noch um zehn andere!
Häufig wird nämlich – sowohl bei SEO als auch bei SEA – der Denkfehler gemacht, die Startseite der Website wäre die richtige Landeseite für ALLE „Deine“ Keywords.
Welche Seite arbeitet für welches Keyword?
Mach‘ Dir unbedingt vor der Erstellung von SEO-Unterseiten oder SEA-Landingpages klar, welche dieser Seiten für welches Keyword „arbeiten“ soll bzw. wofür sie funktionieren kann.
Bei dem beschriebenen Projekt haben wir - zunächst aus SEO-Gründen – Unterseiten für alle wichtigen Themen erstellt wie Nasenverkleinerung, Nasen-OP-Methoden, Ultraschall-Piezotechnik, Was passiert nach der Nasen-OP etc.
Genau diese Unterseiten dienten dann aber auch als perfekte Landingpages für die bei Ads gebuchten spezifischen Keywords bzw. Themen:
Durch solche inhaltlich optimierten Landingpages steigt der Qualitätsfaktor für die Anzeigen. Und ebenso die Wahrscheinlichkeit, dass die Besucher*innen sich abgeholt und gut informiert fühlen – und die Praxis wegen eines OP-Beratungsgesprächs kontaktieren.
Und genau darum geht es ja 😊.
Zusatztipp: Local SEO via Google Maps
Hier übrigens auch noch die Auflösung in Bezug auf den dritten Weg zur Sichtbarkeit auf Seite 1 bei Google:
Nutze unbedingt alle Einstellungs- und Optimierungsmöglichkeiten in Google MyBusiness, wenn Du einen lokalen Standort hast: So hast Du die Chance, auf Seite 1 im Local Snack Pack angezeigt zu werden, auch wenn Dein organisches Ranking nicht ganz so gut ist.
Wir haben gleich zu Anfang des Nasenchirurgie-Projektes zusätzlich zu den SEO- und SEA-Massnahmen auch den Google MyBusiness-Eintrag (Google Maps-Eintrag) für die Praxis optimiert.
Und so wurde der Nasenchirurg dann regional in Hamburg unübersehbar = mit drei Einträgen auf Seite 1 😉: Google Ads, Maps-Eintrag, organisches Ranking (meist) auf Pos. 2.
FAZIT: Wer gewinnt bei SEO versus SEA?
SEO und SEA können auch sehr gut zusammenwirken; es gibt nicht zwangsläufig ein Entweder-Oder.
Bedenke aber unbedingt immer die Passgenauigkeit der ausgewählten Keywords zu Deinem Angebot und Deinem Content:
Und schaffe relevante Landingpages pro SEO- und/oder SEA-Thema!
Häufig gestellte Fragen (FAQ):
Was ist der Unterschied zwischen SEO und SEA?
SEO (Search Engine Optimization) bezieht sich auf die Optimierung von Webseiten, um organisch in den Suchmaschinenergebnissen zu erscheinen. SEA (Search Engine Advertising) umfasst bezahlte Anzeigen in Suchmaschinen, die direkt über den Suchergebnissen angezeigt werden.
Wann sollte ich was einsetzen?
SEO eignet sich, wenn langfristig eine starke organische Präsenz aufgebaut werden soll und Zeit zur Verfügung steht. SEA ist ideal, um kurzfristig Sichtbarkeit und Traffic zu steigern, z.B. bei speziellen Kampagnen oder neuen Produkten.
Wie beeinflussen sich SEO und SEA gegenseitig?
SEO und SEA können sich gegenseitig ergänzen. Durch SEA können kurzfristige Ergebnisse erzielt werden, während SEO langfristig die organische Sichtbarkeit verbessert. Daten aus SEA-Kampagnen können zudem helfen, SEO-Strategien zu verfeinern.
Was ist kosteneffizienter?
SEO ist langfristig kosteneffizienter, da es nach der anfänglichen Optimierung keinen direkten Kostenaufwand für Klicks gibt. SEA erfordert fortlaufende Investitionen, kann aber kurzfristig Traffic und Verkäufe steigern.
Wie lange dauert es, bis SEO-Ergebnisse sichtbar werden?
Es kann mehrere Monate dauern, bis SEO-Maßnahmen Ergebnisse zeigen. Der Zeitrahmen hängt von der Wettbewerbsfähigkeit der Keywords, der Domain-Autorität und der Qualität der Inhalte ab.
Kann ich Beides gleichzeitig verwenden?
Ja, SEO und SEA können gleichzeitig verwendet werden, um maximale Sichtbarkeit in den Suchmaschinenergebnissen zu erzielen. Dies wird oft als 'Suchmaschinenmarketing' (SEM) bezeichnet, das sowohl organische als auch bezahlte Strategien kombiniert.
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